Mystische Wege, Mystiker und Mystikerinnen

Europa:
Die vorchristlichen Religionen in Europa waren polytheistische Religionen. Die griechischen Philosophen und Dichter waren zwar meist eher rational, aber sie suchten auch eine tiefere Verbindung mit dem Ganzen, die „Unio Mystica“. Bekannte Vertreter sind Heraklit („Pantha Rei“, Du kannst nicht in den gleichen Fluss zweimal steigen!“), Pythagoras, und besonders Sokrates.
Vor den Polytheisten lebten die Menschen in Stämmen und Horden, in denen die Schamanen den Einklang mit der Natur, auch für Jagdglück und Überleben, suchten und vermittelten. Bekanntester Vertreter ist wohl Miraculix.

Und dann hat das Christentum in Europa (und Amerika) Mystiker und mystische Richtungen hervorgebracht: Franz von Assisi, Hildegard von Bingen, Charismatische Kirche.

Vorderasien, Nordafrika:

Im Islam kennen wir die mystischen Orden der Sufis, der Derwische. Sie drehen sich um die eigene Achse, intonieren den Namen Allahs. Der Islam ist eine Religion, in welcher die Mystik immer eine große Rolle spielte. Bekannte Sufi-Dichter und Mystiker: Rumi, Attar, Hafiz.

Südasien:

Indien ist ein Land, in dem die Mystiker, die Saddhus, heute noch in den Tempeln und auf den Straßen zu finden sind. Der Hinduismus ist eine ehr mystische Religion mit viel Ekstase und Verehrung der Götter.

Tantra ist eine Richtung, die ihre Blüte um das Jahr 1000 hatte, und bekannt ist für die mystische Erfahrung in der sexuellen Ekstase (sicher nur eine Nebenaspekt in der tantrischen Lehre).
Ostasien:

Der Buddhismus ist eine eher rationale, analytisch denkende Philosophie und Weltlehre, die in Indien entstand. Aber in ihrer Richtung des Zen-Buddhismus, begründet durch Bodhidharma in China und vor allem in Japan und Korea weiter entwickelt, ist heutzutage eine der führenden mystischen Lehren weltweit. Zen vermittelt die direkte Erfahrung mit der Essenz dieser Welt.

In China hat der Taoismus, das mystische Pendant zum Konfuzianismus, zur Entwicklung des Zen-Buddhismus erheblich beigetragen. Die Werke der großen Taoisten, wie Lao-Tse und Chuang-Tse, werden heute weltweit gelesen. Das Tao-Te-Ching ist eines der großartigsten Bücher für viele Menschen.

Amerika, Australien:

Hatten die indigenen Völker Mystiker? Keine Frage, denn der Schamane spielte in jedem Stamm eine große Rolle. Aber es gab auch bedeutende Religionsstifter wie Tecumseh (bzw sein Bruder) oder Handsome Lake.

Afrika:

„Animistische Naturreligionen“. Voodoo. Rhythmus ist gelebte Mystik.